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RRheuma ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von rheumatischen Erkrankungen, die sich durch Schmerz, Steifheit und Entzündung in Gelenken, Muskeln und Bindegewebe auszeichnen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du mit rheumatischen Beschwerden umgehen und deine Lebensqualität erhalten oder verbessern kannst.
Rheuma ist keine Einzelerkrankung, sondern umfasst über 100 verschiedene Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, zu denen beispielsweise die rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder Fibromyalgie gehören. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Rheumatologen ist für eine effektive Behandlung wichtig.
Rheuma, auch bekannt als rheumatische Erkrankung, ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Zuständen, die durch Schmerzen, Steifheit und Entzündungen in den Gelenken, Muskeln und umgebendem Gewebe gekennzeichnet sind. "Rheuma" ist keine einzelne Krankheit, sondern umfasst mehr als 100 verschiedene Erkrankungen, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden können:
1. Entzündliche rheumatische Erkrankungen:
- Rheumatoide Arthritis
- Psoriasis-Arthritis
- Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Diese Erkrankungen sind Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem des Körpers fälschlicherweise eigenes Gewebe angreift, was zu Entzündungen, Schmerzen und Schädigungen der Gelenke und manchmal anderer Organe führen kann.
2. Degenerative rheumatische Erkrankungen (Arthrose):
- Osteoarthritis
Bei diesen Erkrankungen kommt es zu einem allmählichen Verschleiß des Knorpels in den Gelenken, was ebenfalls Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zur Folge hat.
Die genauen Ursachen rheumatischer Erkrankungen sind oft nicht vollständig geklärt, können jedoch folgende Faktoren beinhalten:
- **Genetische Veranlagung**: Viele rheumatische Krankheiten neigen dazu, in Familien aufzutreten, was auf eine genetische Komponente hindeutet.
- **Autoimmunreaktionen**: Bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen führt eine Fehlfunktion des Immunsystems dazu, dass dieses körpereigenes Gewebe angreift.
- **Umwelteinflüsse**: Faktoren wie Infektionen, Rauchen, Stress und bestimmte berufliche Belastungen können dazu beitragen, entzündliche Prozesse im Körper auszulösen oder zu verschlimmern.
- **Alter**: Mit steigendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken, da der Knorpel im Laufe der Zeit abnutzt.
- **Geschlecht**: Einige rheumatische Erkrankungen treten häufiger bei Frauen auf, besonders die rheumatoide Arthritis und der systemische Lupus erythematodes.
- **Verletzungen und Belastungen**: Verletzungen oder ständige Überlastung der Gelenke können degenerative Veränderungen beschleunigen oder entzündliche rheumatische Erkrankungen verschlimmern.
Die Diagnostik rheumatischer Erkrankungen umfasst in der Regel eine gründliche Untersuchung der Symptome, eine körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen (z.B. Bluttests auf Entzündungsmarker und spezifische Autoantikörper) und bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT.
Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren, die Gelenkfunktion zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern. Sie kann Medikamente (z.B. entzündungshemmende Medikamente, Schmerzmittel, Immunmodulatoren), Physiotherapie, Ergotherapie, Lebensstiländerungen und in manchen Fällen auch operative Eingriffe umfassen.
### Mythos 1: Rheuma ist eine Alterskrankheit
Viele Menschen glauben, dass nur ältere Menschen von Rheuma betroffen sind. Tatsächlich können rheumatische Erkrankungen jedoch Personen jeden Alters betreffen, einschließlich Kinder (Juvenile Idiopathische Arthritis).
### Mythos 2: Rheuma ist nur Gelenkschmerz
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass es sich bei Rheuma lediglich um Gelenkschmerzen handelt. In Wirklichkeit ist Rheuma aber ein Oberbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen, die neben den Gelenken auch Sehnen, Muskeln, Bänder und innere Organe betreffen können.
### Mythos 3: Rheuma kann man durch "Ausruhen" heilen
Während Ruhephasen in der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen durchaus ihren Platz haben, vor allem während akuter Schübe, ist langes Inaktivbleiben normalerweise nicht förderlich. Bewegung und gezielte physikalische Therapie sind entscheidend, um die Mobilität zu erhalten und Muskelatrophie zu verhindern.
### Mythos 4: Rheuma ist durch schlechtes Wetter verursacht
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass feuchtes und kaltes Wetter Rheuma verursachen oder verschlimmern kann. Während Wetteränderungen die Symptome bei einigen Menschen beeinflussen können, sind die eigentlichen Ursachen von Rheuma genetische Veranlagung, Autoimmunprozesse, Entzündungen und manchmal Infektionen.
### Mythos 5: Rheuma betrifft nur die Gelenke
Obwohl Gelenkbeschwerden bei Rheuma im Vordergrund stehen, ist die Erkrankung systemisch und kann auch andere Organsysteme wie Haut, Augen, Lungen, Herz und Blutgefäße betreffen.
### Mythos 6: Bei Rheuma sollte man keine Sport treiben
Eine andere Fehlinformation ist, dass man bei rheumatischen Erkrankungen keinen Sport treiben sollte. Im Gegenteil, regelmäßige, an die individuellen Grenzen angepasste Bewegung ist wesentlich, um die Flexibilität und Kraft der betroffenen Gelenke und Muskeln zu erhalten.
### Mythos 7: Ernährungsumstellungen können Rheuma heilen
Manche Menschen glauben, dass eine bestimmte Diät Rheuma heilen kann. Während Ernährung eine Rolle beim Management von Entzündungen spielen kann, ist Rheuma eine chronische Erkrankung, die ganzheitlich, oftmals mit Medikamenten und unter ärztlicher Betreuung angegangen werden muss.
### Mythos 8: Rheumatische Erkrankungen sind leicht zu diagnostizieren
Tatsächlich kann es schwierig sein, rheumatische Erkrankungen zu diagnostizieren, da viele der Symptome unspezifisch sind und sich mit denen anderer Erkrankungen überschneiden.
### Mythos 9: Wenn es im Röntgenbild kein Anzeichen für Rheuma gibt, hat man es auch nicht
Einige rheumatische Erkrankungen zeigen nicht sofort oder überhaupt nicht Anzeichen auf Röntgenbildern. Eine Diagnose basiert oft auf einer Kombination aus Symptomen, Bluttests und manchmal Ultraschall oder MRI.
### Mythos 10: Rheuma führt zwangsläufig zu Invalidität
Moderne Behandlungsmethoden und Medikamente haben die Prognose für viele Menschen mit rheumatischen Erkrankungen deutlich verbessert. Mit einem angepassten Management der Erkrankung können viele Betroffene ein aktives und produktives Leben führen.
Das Verständnis dieser Tatsachen ist entscheidend, um Missverständnisse rund um rheumatische Erkrankungen aus dem Weg zu räumen und Betroffenen sowie Angehörigen einen sachlichen Umgang mit der Erkrankung zu ermöglichen.
### Frühzeitige Behandlung
- Je früher rheumatische Erkrankungen erkannt und behandelt werden, desto besser sind die Langzeitprognosen. Wenn du Symptome bemerkst, warte also nicht zu lange, bevor du einen Arzt aufsuchst.
### Medikamentöse Therapie
- Vielfach kommen bei Rheuma entzündungshemmende Medikamente sowie Schmerzmittel zum Einsatz. Es ist wichtig, dass du die Einnahme solcher Medikamente mit deinem Arzt absprichst, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu vermeiden.
### Bewegung und Physiotherapie
- Regelmäßige, aber moderat Bewegung hält die Gelenke beweglich und die Muskeln stark. Physiotherapie kann helfen, spezifische Übungen zu lernen, die auf deine Bedürfnisse abgestimmt sind.
### Ausgewogene Ernährung
- Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann entzündungsfördernde Prozesse im Körper reduzieren. Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und eine hinreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien unterstützen das Wohlbefinden.
### Wärme- und Kältetherapie
- Wärme kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern; Kälte dagegen kann entzündliche Schwellungen reduzieren. Erkundige dich bei deinem Arzt oder Therapeuten, welche Therapieform bei dir angebracht ist.
### Ergotherapie
- Eine Ergotherapie kann dir dabei helfen, deinen Alltag trotz bestehender Einschränkungen bequemer und effizienter zu gestalten.
### Stressmanagement
- Stress kann Symptome von rheumatischen Erkrankungen verstärken. Erlernen von Entspannungstechniken oder Stressmanagement-Strategien ist daher förderlich.
### Unterstützende Hilfsmittel
- Spezielle Hilfsmittel, wie Bandagen, Schienen oder ergonomische Haushaltsgeräte, können helfen, Gelenke zu schonen und die Selbstständigkeit zu fördern.
- Rheuma kann auch die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Beratung oder Psychotherapie können unterstützend wirken und dir helfen, mit der Krankheit umzugehen.
- Suche dir eine Selbsthilfegruppe oder trete einem Patientenverband bei, um dich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gemeinsam zu lernen.
- Achte auf die Signale deines Körpers und handle frühzeitig bei einem aufkommenden Schub, um Schmerzen und Entzündungen schnellstmöglich entgegenzuwirken.
Rheuma erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die medizinische Behandlung, Lebensstiländerungen sowie emotionale und soziale Unterstützung umfasst. Ein aktives Engagement für deine Gesundheit, zusammen mit professioneller Betreuung, kann dir helfen, trotz deiner rheumatischen Erkrankung ein erfülltes Leben zu führen. Bleibe stets in enger Abstimmung mit deinem Behandlungsteam und lass dir Unterstützung zukommen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
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ÜBER DEN AUTOR
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